53 Auf den Spuren deutscher Geschichte: Regensburg-Kelheim (18.) Donauradweg

7 Uhr, ich werde immer besser. Es wird die früheste, die heißeste und langsamste Etappe bisher.

Aber die Zeit kann keine Rolle spielen, solange ich fit bin und Spaß habe. Bei der Oberpfälzischen Regierung regt sich noch nichts.

Die Schüler fahren brav mit dem Bus, die Mülltonnen werden abgeholt und die Lieferfahrer haben schon ihre erste Tour fast fertig.

Alle arbeiten und ich laufe langsam aus der Stadt raus über eine Eisenbahnbrücke über die Donau. Sehr schön.

Wahrscheinlich laufe ich wieder auf der falschen Seite, denn es gibt kaum Schilder. Aber davon fange ich heute nicht wieder an. Der Muschelkalk – Jura ist jedenfalls spektakulär hier über mir.

Da soll sich jetzt möglichst kein Brocken lösen. Das meiste ist sogar mit Maschendrahtzaun gesichert.

Da werde ich jetzt mal ausnahmsweise folgen.

Der Kalk ist auch Baustoff für diesen Staubigen Weg.

Immer noch besser als in den Bergen rumkraxeln.

Die Böschung ist hoch bewachsen und blüht herrlich – heute grün = Wildgräser.

Andernorts wird pingelig gemäht – wie hier auf diesem Golfplatz.

OK ich halte trotzdem kurz für ein Foto in der Hoffnung, ich werde nicht abgeschossen.

Am Bunker ist schon Betrieb.

Auch Bayern kann Wasserkraft.

An der Bundessstraße nach Saal a. d. Donau haben sie extra für mich, der ich mir einen Umweg sparen will, einen ganz kleinen Pfad gebaut – Gott sei Dank – denn hier wäre es eng geworden.

Auf der Donaubrücke leuchtet eine Lauftight hell wie eine Fackel. Sie gehört Adi, genauer gesagt Adriane Mansdorfer. Ich strenge mich nochmal richtig an und kann sie einholen. Es ist absolut motivierend, jemanden wie Adi neben sich zu haben, denn sonst wäre ich bei dieser Hitze fast nur noch gewandert. So laufen wir die letzten 5 km und tauschen unsere Geschichten aus, während wir an der Altmühl-Mündung vorbei kommen.

Sie ist Europameisterin im Wasserski und seinerzeit mit 65 km/h über die Altmühl gebrettert. Für den Sport war sie natürlich fast überall auf der Welt und bewegt sich bis heute sehr gern.

Sie ist hier aus Kelheim und kennt hier jeden. So hilft sie mir auch dabei, ein Zimmer zu finden.

Hoch über Kelheim steht die Befreiungshalle. Von der habe ich auch schon gelesen und bin erstaunt, nach der Walhalla jetzt wieder auf das gleiche Thema zu kommen: Napoleon wurde in den Befreiungskriegen 1812 bis 1814 zurück geschlagen bis nach Frankreich und auch Bayern Schloß sich spät seiner Allianz gegen den an.

König Ludwig von Bayern gab dann diese Halle in Auftrag, einen 18-eckigen Bau mit den 18 wichtigsten Schlachten gegen Bonaparte. Auch die 18 beteiligten Völker werden hier jedes mit einer Figur gewürdigt, wie z.B.Franken, Bayern, Sachsen, Rheinländer, Preußen usw. Der Bau selbst wurde erst kürzlich renoviert und hat jetzt wieder die Farbe des Muschelkalks.

In Kelheim beginnt auch der Altmühltal-Radweg, der hoch bis nach Nürnberg geht immer entlang des Main-Donau-Kanals.

Die Stadt ist lieblich anzusehen.

Die drei ähnlichen Tore, das Altmühltor, Donautor und das Mitteltor Rahmen die Altstadt ein.

Hier hat auch Adi ihr Geschäft für Schuhe und Wintersport. Leider wird Sie ihn aufgeben müssen nach über 100 Jahren Tradition.

Auch das älteste Weißbier Brauhaus steht in Kelheim.

1928 hat es Georg Schneider erworben, dessen Münchener Brauerei im Krieg völlig zerstört wurde. Von hier kommt die berühmte Schneider Weisse.

Das hätte ich nicht gedacht. Es gibt einen schönen Biergarten. Unter kühlen Walnussbäumen lese ich die Geschichte zu Napoleon und den Bayern nach. Die vielen Soldaten, die unter der Feldherren ihr Leben ließen wurden oft zwangsrekrutiert und ausnahmslos eingezogen. Krieg ist so grausig, auch wenn das gern mal verklärend übergangen wird.

18. Etappe Donauradweg Regensburg – Kelheim: 33 km

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