Heute nehme ich mir mit 40 km bis Passau knapp einen Marathon vor. Es wird auch ein Abschied von Österreich, der mir mal wieder schwer fällt. Die Wetterlage seit gestern Abend unverändert: Regen.
Das ist gut für mich, zusammen mit allen anderen Vorbereitungsmaßnahmen (Sauna, Massage, Essen bis zum Umfallen) sollte das heute gut funktionieren, ein Marathon mit meinem Benpacker. Andere fahren mit dem Traktor hier her – warum nicht.
Es war angekündigt und ich hadere nicht: Teils kein Radweg, nur Landstraße, aber auf der ist wenig los.
Dafür jede Menge Mystik. Es hat extra wegen mir aufgehört zu regnen und aus den Wäldern dampft es. Hier werden die Wollen gemacht.
Überraschend geht es ganz schön hoch und runter, über 500 Höhenmeter kommen heute zusammen.
Macht aber nichts, ich bin gut drauf.
Die Donauufer weiter zauberhaft.
Es sind nur wenige Radler unterwegs, wenn ich welcher treffe, sind sie anerkennend und überrascht. Bei Regen ist Ihnen kalt und so wirkt es besonders heldenhaft, einfach nur geradeaus zu laufen. Läufer kennen das.
Da hinten kommt Engelhardszell – km 14 immerhin.
Ein letztes Donaukraftwerk – gegenüber ist schon Deutschland.
Der Regen wird ab km 21 stark, ist aber relativ warm. Der Himmel weint zu meinem Abschied.
Ich bin nicht ganz sicher, ob ich schon in Deutschland bin – doch, ja.
Macht’s nur so weiter, Ihr Deppen. Hier sind auch die drei Schilder (Suchbild).
Die Partnerstädte von Passau – Hackensack gefällt mir natürlich am besten. Was sich wie eine S/M Praktik anhört, ist die Partnerstadt in New Jersey.
Die Radler werden auf einen kleinen Schleichpfad umgeleitet, damit die Räder, vom Regen sauber , noch einmal schmutzig werden.
Eine erste Prachtansicht der Stadt bekommt man auf der Donau- nein halt – Innbrücke.
Die Inz, die Inn und die Donau fließen hier zusammen.
Es gibt mehrere sehr alter Häuser hier, die wichtige Straßen überbauen und so einen Tunnel formen.
Und natürlich viel altes Gemäuer.
Ich irre ein bischen herum , Jugendherberge voll, kein anderes Hostel in Sicht. Dann wird mir das Rotel am Bahnhof empfohlen. Ein witziges Ding.
Ich froh, hier für kleines Geld unterzukommen.
Mein Zimmer hat keine 5qm. Wenn der Wagen drin ist, passe ich eigentlich nicht auch noch rein.
Doch, geht. Ich muß nur gleich ins Bett.
Ich blicke sogar auf den Fluß, die Donau.
Nachdem ich mich wieder hergestellt habe, gehts ab ins Brauhaus.
Und dann bummele ich nochmal durch die Stadt.
Es gibt natürlich auch gute Gründe, nicht hier hin zu gehen.
Da bleibt wenig kreativer Freiraum.
Eine Menge kleiner Gäßchen hat es hier.
Das Hochufer auf der anderen Seite erinnert mich an Tiflis.
Ich laufe rüber um noch das Panorama zu knipsen. Das reicht dann aber.
12. Etappe Donauradweg Schlögen – Passau: 40 km
Für alle, die sich jetzt erst einlesen und sich fragen, warum der Blog nicht Transdanubia (wegen Donau) heißt: Mein ursprünglicher Lauf von Baku in Aserbaidschan nach Poti in Georgien, vom Kaspischen Meer zum Schwarzen Meer war nicht durchführbar. Näheres steht in der Geschichte 12. So beschloß ich, statt über Wien mit dem Zug nach hause zu zurück zu kehren, diese Strecke möglichst vollständig zu laufen. Ich bin quasi auf dem Rückweg von Transkaukasien. So komme ich doch noch in den Laufgenuß, allerdings auf sicherem Terrain.