38 Melk – Ybbs (6. Donauradweg)

Bisher kannte ich nur YPS – damals ein Kindermagazin. Heute weiß ich, die Stadt liegt an der Ybbs und an der Donau und ist auch schon über 700 Jahre alt. Das ist heute mein Ziel.

Beim Aufbruch in Melk bin ich gerade noch so rechtzeitig. Die Fahrgastschiffe rangieren gerade an den 10 Liegeplätzen ein und dann kommen die Gäste. Das sind deutlich mehr als in Koblenz, das bestimmt zehn mal so groß ist.

Ganz sicher wollen die zum Stift hoch, da ist dann auch genug Platz für alle. Früher breitete sich der Fluß bis direkt unterhalb des Stifts aus, das wurde mehrfach verändert. Hochwasser gibt es hier bis heute, das dritthöchste war 2002.

Die Donau schwillt durch die andauernden Regenfälle an den Nordalpen wieder an, ist aber alles OK bisher. Auch jetzt regnet es und es gibt bis auf ein paar Schnecken, die über den glatten Asphalt des Radwegs wechseln, nicht viel zu sehen. Hier ein Wasserkraftwerk.

Ich lasse mein Handy in der Tasche, denn durch den Regen würde es nicht besser.

Das einzig tolle Foto hätte ich mit Daniel machen können. Er ist seit 1. April im Ruhestand und wandert seit Anfang Mai ab Heidelberg. Dort wohnt er seit 1978, stammt aber aus Rumänien und besucht jetzt seine alte Heimat. Er kennt sich auch mit aggressiven Hunden aus (die machen ihm nichts). Wir unterhalten uns kurz, denn ihn drückt sein Rucksack und mir wird kalt. Er schafft jeden Tag 30-40 km und ist dafür 12 -14 Stunden unterwegs. Alles ganz ohne Druck und man sieht ihm die Entspannung an.

Die engeren schöneren Berghänge sind hier einer flacheren Lndschaft gewichen, dem Niebelungengäu, aber auch Mostviertel. Ich blicke da nicht ganz durch.

In Ybbs bin ich dann froh, angekommen zu sein. Zwischendurch habe ich den Lauf im Regen richtig genossen. Ich mußte kaum pausieren, es war schön frisch. Nur gegen Ende regnet es so stark und die Kräfte schwinden etwas. Ich nehme das zweite Hotel – Gasthof Mang. Der Babenberger Hof sah mir sehr edel aus, das muß vielleicht nicht sein.

Ich schaffe noch, vor 14 Ihr geduscht in der Gaststube zu sitzen.

Es gibt Suppe und Salat, die Eiernockerln kommen gleich.

Da sind sie.

Alle sind total nett, sie forschen auch für mich nach den Öffnungszeiten der Sauna im Hallenbad – Dienstags nur Frauen – und Massage hat auch keine geöffnet. Später sehe ich bei meinem Abendspazierganh doch noch eine Massge, Sie hätte mich auch drangenommen aber jetzt ist es zu spät.

Die Luft ist jetzt total klar und ich gehe nochmal runter an die Donau.

Der Ort wirkt etwas traurig bei diesem Wetter.

Dabei ist es hier im Sommer bestimmt schön.

Spätestens am 15 Juni, wenn die Gummistiefelparty steigt oder am 16. Juni, wenn der Sensenwettbewerb startet, ist die Stadt auf ihren fröhlicheren Beinen.

Ybbs ist reich geworden durch die Einnahme von Steuern auf der Donau, auch der Weinmaut.

Und das sieht man dem Stadtbild heute noch an.

6. Etappe Donauradweg: Melk – Ybbs, 27 km

Für alle, die sich jetzt erst einlesen und sich fragen, warum der Blog nicht Transdanubia (wegen Donau) heißt: Mein ursprünglicher Lauf von Baku in Aserbaidschan nach Poti in Georgien, vom Kaspischen Meer zum Schwarzen Meer war nicht durchführbar. Näheres steht in der Geschichte 12. So beschloß ich, statt über Wien mit dem Zug nach hause zu zurück zu kehren, diese Strecke möglichst vollständig zu laufen. Ich bin quasi auf dem Rückweg von Transkaukasien. So komme ich doch noch in den Laufgenuß, allerdings auf sicherem Terrain.

2 Kommentare

  1. Bei trübem Wetter wirken manche Orte schon dadurch etwas traurig auf mich, weil sie verlassener wirken, da weniger Menschen unterwegs sind. Deine Aufnahmen bringen sicherlich passend die Stimmung rüber, so wie Du die Orte erlebt hast. Ich habe ein bisschen beim Betrachten gefröstelt. Ach so, die Heizung ist hier ja auch aus! 😉

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    • Die Heizung – oft ein kleines Problem in den Pensionen und ich muß mir immer überlegen, Wäsche ich Shirt und Lauftight heute, weil ich sie trocknen kann oder ziehe ich das noch einen Tag länger hin. Sauber ist natürlich schöner .
      Lieber Gruß!

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