17 Alt und Neu in Tiflis – über 7 Brücken mußt Du gehn

Ich merke, ich stelle mein Konzept um: In der Stadt, wo ich mich erholen wollte, laufe ich nun, heute dritter Tag, warum nicht. Ich Variiere die Flußtour und laufe viel weiter nach Westen raus. Start ist wieder am am Freedom Square. Vor der Unabhängigkeit stand hier ein großes Lenindenkmal, jetzt haben wir hier eine schöne goldene Miss Liberty.

Immer am Ufer entlang. Es gibt nichts zu sehen außer einer Reihe von modernen und nicht mehr modernen Gebäuden.

Schön in der Sonne jedenfalls die Sameba- Kathedrale hinten am Horizont, auf die laufe ich zu, bevor ich an den Fluß einschwenke.

Häßlich dieser Block, er sieht abrißreif aus, aber das täuscht sicherlich.

Heute ist deutlich mehr Verkehr am Fluß entlang.

Ich gucke immer links und rechts, muß aber auch den Gehweg im Auge behalten, denn der Kanaldeckel hier liegt auch nur unzureichend auf seinem Loch. Man stelle sich vor, ich trete da drauf und der klappt rum, da knackt es paarmal und das war’s dann mit Laufen in diesem Leben (da will man fast lieber von einem Hund erwischt werden).

Er erinnert mich an den hier in Rostov am Don. Der war halt einfach nicht vorhanden, mitten auf dem Parkplatz – Albtraum.

Dieses Gebäude ist auch mal modern gewesen, das habe ich in einem Architekturmagazin schon gesehen, glaube ich.

Auch das hier ist ganz schön, es steht nur dran Service- Gebäude ( vielleicht Bürgerzentrum oder so).

Leider liegt viel Plastikmüll im Wasser, es wird natürlich kein Müll getrennt wie in Deutschland (wo wir dann den getrennten Müll in alle Welt liefern – manchmal gemischt- um unsere weiße Weste zu behalten).

7 Brücken beziehe ich ein – nicht schlecht.

Grigol Robakidze Brücke ( davon hab ich kein Foto, sehe ich jetzt),

Vakhushti Bagrarioni Brücke (davon auch nicht, ist ja blöd),

Königin Tamar Brücke (müßte Snickers-Brücke heißen),

Galaktion Tabidze Brücke

Saarbrücken Brücke (Städtepartnerschaft!)

Nikoloz Baratashvili Brücke

Friedensbrücke

Da stoppe ich auch meine Uhr. Sie wurde 2010 eröffnet und heißt im Volksmund ‚always ultra ‚ wegen der Ähnlichkeit in Form und Farbe (nachts weiß beleuchtet).

Ich bin ganz happy mit meinem Lauf, heute hatte ich eine kleine Wasserflasche hinten in meiner Laufhose drin, denn in der Sonne ist es fast schon heiß. Zu Schluß komme ich durch eine Art Freßgasse.

Gut daß ich mit Laufen fertig bin.

Nach dem Duschen gehe ich wieder los, habe in unserer Straße ein schönes Lokal gesehen. Es entpuppt sich als Karaokebar, es gibt aber auch was zu essen!

Dann streife ich wieder durch die Gassen. Eigentlich unglaublich, aber nur wenige Schritte vom Freedom Square blickt man in traurige dunkle Hofeinfahrten und total verrottete Gebäude.

Bei allem Fortschritt, Aufbruch und guter Stimmung, hier ist noch viel zu tun.

Ich hole wieder Brot in meiner Lieblingsbäckerei in einem Keller mit Luke zu Straße.

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