01 Auftakt Koblenz – Berlin (Das Abenteuer Kaukasien beginnt)

Den ganzen Morgen fällt dick Schnee und stellt den Wetterverlauf der letzten 6 Wochen auf den Kopf. Na, das wird schon wieder.

Meine Reise beginnt ganz unspektakulär um 11:04 Uhr mit der Regionalbahn RE2 nach Frankfurt/M.

Dabei bin ich natürlich einigermaßen aufgeregt, was sich in den letzten Tagen angebahnt hat. Immer neue Sachen fallen mir ein, die ich mitnehmen will. Und es beschäftigt mich, daß es nun wirklich kein Touristengebiet ist wie einst die Ostsee bei meinem Abenteuer Baltikum. Sondern es ist das platte Land – nur halt auf aserbaidschanisch bzw. georgisch. Mein Benpacker hat seinen Platz gefunden und ich kann es selbst noch gar nicht richtig glauben, wovon diese Fahrt der Anfang ist.

Draußen flitzt das Mittelrheintal vorbei. Ich habe es schon früher mal gefilmt (Loreley bei min 8:40) :

Mit diesem Zug bin ich oft zur Arbeit gefahren, immer bis Rüsselsheim und dann weiter mit dem Rad. Jetzt fahre ich durch bis Frankfurt HBF.

Ich steige in den ICE Sprinter und gleite beinahe geräuschlos durch den Spessart, die Rhön, den Thüringer Wald und Anhalt. Drinnen im Zug bei 290 km/h mache ich mir Gedanken über die kommenden Tage. Erstmal Berlin, dort wohnt ein Teil der Familie. Morgen dann fährt der Zug nach Moskau, am Donnerstag fährt der Zug nach Rostov am Don und am nächsten Dienstag oder Mittwoch geht der Lauf los in Baku. Es ist also noch etwas Genuß geplant, bevor es ernst wird. Meine Geschwindigkeit liegt dann bei 9 km/h., aber es geht nicht um Geschwindigkeit. Es darum, die Welt kennen zu lernen, Kultur, Land und Leute im äußersten Osten Europas kennen zu lernen, Vorurteile abzubauen. Es geht darum, den Weg als Ziel zu begreifen, denn das Reisen ist eines meiner Lieblingsbeschäftigungen. Und das Laufen – so kommt es zu dieser Laufreise. Immer der gelben Linie nach.

Keiner der Reisenden weiß etwas von meiner inneren Aufgewühltheit. Alle trotten wie immer durch den Bahnhof.

Berlin ist friedlich und am Sonntag auch nicht so laut wie sonst.

Meine erste Etappe ist ein Kinderspiel und ich bin auf dem Weg.

4 Kommentare

  1. Lieber Guido, ich wünsche dir eine erlebnisreiche, erfahrungsreiche, belebende, ereignisreiche, tolle Zeit und natürlich eine gute Rückkehr. Viele Grüße aus HH, Gabi

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